Kostenfreier Ratgeber – Konfliktwerkzeug: Richtig Fragen stellen oder „Wer fragt, der führt“.
Die Wirtschaftsmediator*innen der Kanzlei Ponschab + Partner haben in ihrer Werkzeugkiste gekramt und stellen Ihnen 15 – in der Praxis bewährte – Konfliktwerkzeuge zur Verfügung. Heute stellen wir Ihnen das vierte Konfliktwerkzeug vor: „Richtig Fragen stellen oder wer fragt, der führt“ (Text von Dagmar Ponschab).
Wie entsteht Verbindung zwischen Menschen? Ein Weg ist die „Nonverbale Sprache“, ein Lächeln, eine Berührung, eine Geste und viele kleine Signale! Eine andere Möglichkeit ist die Frage. Was bewirkt sie und welche bewusste oder unbewusste Absicht steckt dahinter?
Fragen wir wertend, suggestiv oder zynisch, bekommen wir keine gute Verbindung zum Gegenüber. Beim Fragen ist die Absicht entscheidend: Will ich eine Entscheidung, eine Information, eine Meinung oder eher einen weiterführenden Gedanken? Wichtig ist auch, dass ich die Wirkung der Frage vorausschauend einschätze.
Offene und geschlossene Fragen: Lernen wir jemanden Nettes kennen, wollen in Kontakt gehen und stellen eine „geschlossene Frage“, welche mit Ja oder Nein beantwortet werden kann, bekommen wir vielleicht eine Entscheidung, die wir so nicht beabsichtigt haben: Zum Beispiel ein Nein auf die Frage, „Wollen wir uns wiedertreffen?“. Möglicherweise ist es klüger, zu fragen, „Wo wollen wir uns wiedertreffen?“ also eine offene „W-Frage“. Eine Absage fällt dann deutlich schwerer. Die geschlossene Frage bringt Entscheidungen, die offene Frage Informationen, beides ist wichtig. In meiner langjährigen Praxis als Führungskräftetrainerin ist mir immer wieder aufgefallen, dass Führungskräfte oft ungewollt geschlossene anstatt offener Fragen stellen und sich dann wundern, wenn das Gespräch schnell zu Ende ist.
Wirkungsvolle Fragen: Selbstverständlich ist es bei Fragen ähnlich wie bei Gewürzen, zu viel schafft Widerstand und der andere fühlt sich ausgefragt oder die falsche Frage verfehlt Ihre Wirkung. Wissen wir also, dass unsere neue Bekanntschaft mit Interesse den Machtwechsel in der USA verfolgt hat, kann es durchaus verbindend wirken, zu fragen: „Was denken Sie über die neue politische Situation?“ Aber Achtung, manchmal sind Religion, Politik etc. eine zu heiße Kartoffel und Sie fragen besser, „Welche Hobbies haben Sie?“ oder „Was möchten Sie gerne unternehmen?“.
Andere wirkungsvolle Frageformen sind zum Beispiel die Frage des Perspektivenwechsels: „Was würde ihre Chefin dazu sagen?“ Das kann bewirken, dass der Standpunkt durch die mögliche Sichtweise eines anderen Menschen überdacht wird. Hilfreich kann auch die hypothetische Frage sein: „Angenommen unser Gespräch wäre erfolgreich, woran würden sie das erkennen?“
Lösungsorientiert fragen: Profis wissen, dass es sinnvoll ist, nicht das Negative beschreiben zu lassen, zum Beispiel „Welche Schwierigkeiten haben Sie mit Herrn Schiller?“, sondern stattdessen lösungsorientiert zu fragen, „Was sollte unternommen werden, um die Situation zu verbessern?“ Das Gehirn beschäftigt sich dann mit Lösungen und nicht mit Problemen. Gute Fragen können auch im inneren Dialog erfolgen. Beispielsweise „Wie kann ich die Coronazeit zur persönlichen Entwicklung nutzen?“, „Wer oder was stärkt mich?“ oder „Womit kann ich mir und anderen eine Freude bereiten?“. Gut gefragt ist halb gewonnen! Fragen Sie bewusst und überlegt und hören Sie gut zu, wenn Ihnen Ihr Gegenüber antwortet.
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