Kostenfreier Ratgeber

Dr. Reiner Ponschab /
Wissenswertes

Kostenfreier Ratgeber – Konfliktwerkzeug: Richtiges Zuhören

Die Wirtschaftsmediator*innen der Kanzlei Ponschab + Partner Mediatorenhaben in ihrer Werkzeugkiste gekramt und stellen Ihnen 15 – in der Praxis bewährte – Konfliktwerkzeuge zur Verfügung. Heute stellen wir Ihnen das erste Konfliktwerkzeug vor: Richtiges Zuhören (Text von Dr. Reiner Ponschab).

Immer wieder hören wir den Satz von Führungs-kräften, die ihren kooperativen Führungsstil demonstrieren wollen: „Wir müssen wieder einmal miteinander reden“. Aber wenn sie ihren Mitarbeiter*innen echte Wertschätzung zeigen wollten, müssten sie eigentlich sagen: „Ich möchte Ihnen wieder einmal richtig zuhören.“

Zuhören ist eine Kunst

Zuhören ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Mancher Mensch scheut sich – meist unbewusst – davor, hören zu müssen, was der andere wirklich meint und so vielleicht Dinge zu erfahren, vor denen er sich fürchtet, weil sie die eigene Person in Frage stellen. Deshalb erfordert Verstehen-Wollen auch den Mut, unliebsame Wahrheiten zu erfahren. Das bedeutet, einfühlsam aufzunehmen, was der andere sagt, selbst wenn es nicht den eigenen Überzeugungen und Erwartungen entspricht.

Mit Achtsamkeit

Voraussetzung guten Zuhörens ist Achtsamkeit, das heißt, mit allen seinen Sinnen und seiner Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein und dadurch zu verhindern, dass sich der ständig arbeitende Verstand mit anderen Dingen beschäftigt. Unaufmerksam- keit wirkt auf unsere*n Gesprächspartner*in als Mangel an Wertschätzung, weil er/sie das Gefühl hat, andere Dinge seien wichtiger.

Das Gegenüber verstehen

Ziel des aufmerksamen Zuhörens ist es, sein Gegenüber zu verstehen. Das setzt voraus, nicht nur die Worte zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch die (nonverbalen) Botschaften, die die Worte als Gefühlsanzeige begleiten. Um andere so zu verstehen, wie er/sie es meinen, muss ich nachfragen, wenn ich nicht sicher bin, den Inhalt der Botschaft aus deren Sicht zu verstehen. So entsteht aktives Zuhören, das – richtig ausgeführt – nicht nur dem inhaltlichen Verstehen, sondern auch dem Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung dient.

Zuhören kann man aber nur in der Zeit, in der man nicht selbst spricht. Nach Zenon von Elia, der als Erfinder der Dialektik gilt und von 490 bis 430 v. Chr. lebte, wurden uns zwei Ohren, aber nur ein Mund gegeben, damit wir mehr zuhören und weniger reden. Jochen Mai hat das so formuliert: „Mir ist kein Fall bekannt, bei dem sich jemand um Kopf und Kragen zugehört hätte – was das Reden anbelangt allerdings schon.“

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