Alle zwei Wochen stellen wir Ihnen einen Tätigkeitsbereich von Ponschab + Partner Mediatoren vor. Diese Woche wird Ihnen die Online-Mediation von Anne Rickert präsentiert.
Unter Online-Mediation versteht man die Durchführung des Mediationsverfahrens im virtuellen Raum. Der/die speziell in Online-Kommunikation geschulte Mediator:in strukturiert das Gespräch in nahezu identischer Weise wie in der Präsenzmediation. Zur Visualisierung können verschiedene Tools über Screensharing als „Flipchart-Ersatz“ genutzt werden. Voraussetzung sind eine stabile Internetverbindung sowie ein gutes Mikrofon und eine Webcam, da die Sichtbarkeit eine wichtige Rolle für den Kontakt- und Vertrauensaufbau online spielt. Auch eine Kombination aus Präsenzterminen und Online-Sitzungen – sog. Hybrid-Mediation – ist möglich.
➡️ Wann kommt die Online-Mediation zum Einsatz? Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein physisches Treffen nicht oder nur mit großem Aufwand möglich wäre. Dies kann organisatorische Gründe (z.B. räumliche Distanz, Terminfindung) oder psychologische Ursachen (z.B. hohe psychische Belastung nach Mobbing oder Gewalt) haben. Grundsätzlich ist die Online-Mediation sowohl in der standortübergreifenden, innerbetrieblichen und in der überbetrieblichen (internationalen) Wirtschaftsmediation sinnvoll. Zudem wird sie auch im städtebaulichen Kontext oder bei Gemeinwesen-Projekten gerne als begleitende Präventivmaßnahme verwendet. Zunehmend werden auch familiäre Konflikte (z.B. wenn erwachsene Kinder weit verstreut leben) sowie Elder Mediation online durchgeführt.
➡️ Was sind die Vorteile der Online-Mediation? Sie bringt eine Reihe an praktischen Vorteilen mit sich: So können weite Anfahrtswege, hohe Reise-, Raum- und Übernachtungskosten gespart werden. Zudem ist eine schnellere Terminfindung sowie eine engmaschigere Begleitung möglich. Darüber hinaus können Menschen mit körperlichen Einschränkungen problemlos von zu Hause aus teilnehmen. Außerdem ist eine einfache Einbindung von (internationalen) Expert:innen (z.B. Rechtsberatung) auch für kurze Statements möglich. Daneben treten starke Hierarchiegefälle zwischen den Parteien im virtuellen Raum durch die eingeschränkte körperliche Wahrnehmung weniger zutage. Neben der organisatorischen Flexibilität bietet die Online-Mediation aber auch in psychologischer Hinsicht viele Vorteile. Durch die Möglichkeit, in vertrauter Umgebung an der Mediation teilnehmen zu können, fällt es Menschen oft leichter, sich auf den Mediationsprozess einzulassen. Darüber hinaus ist die Online-Kommunikation, insbesondere durch die positiven Erfahrungen während der Corona-Pandemie für sehr viele Menschen – und nicht nur die jüngere Generation – zur Normalität geworden. Warum sollten also nicht auch Konfliktklärungsprozesse online stattfinden?
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